Als George Falconers (Colin Firth) Lebenspartner Jim (Matthew Goode) durch einen Autounfall ums Leben kommt, bricht für ihn eine Welt zusammen. In seiner Verzweiflung entscheidet sich der homosexuelle Professor für einen Selbstmord. Doch im Laufe seines letzten Tages begegnet er Menschen, deren Lebensgeschichten seinem Leben eine neue Wende verleihen. Und am Ende läuft alles, wie es laufen soll...
Der Film spielt an einem einzigen mit Ereignissen, Erlebnissen, Eindrücken und Erinnerungen gefüllten Tag. Regisseur Tom Ford benutzt vor allem Farben und Ton, um die Emotionen im ansonsten fast eintönigen Bild zu transportieren.
Fast unbemerkt taucht eine Frau wie ein flüchtiger, blitzschneller Moment einer langen Geschichte auf. Sie heißt Charlie (Julianna Moore), ist geschieden, die Kinder sind längst aus dem Haus und melden sich auch nicht mehr, sie ist eine hoffnungslose Schriftstellerin, die in Selbstmitleid versunken ist. „Aber die Vergangenheit ist mein ganzes Leben!“, sagt sie zu ihrem Freund George. Als die beiden noch jung waren, trafen ihre Wege aufeinander, sie waren kurz ein Paar. Diese Begegnung hatte für Charlie viel mehr Bedeutung als für George. In ihrer Sehnsucht und Angst, alleine zu bleiben, in Vergessenheit zu geraten, unternimmt sie einen letzten Versuch, ihren jahrelangen Freund zu verführen.
Die Zukunft macht vielen Angst, für Charlie aber muss alles nach einem Plan ablaufen, keine spontanen Entscheidungen, kein Neuanfang in London, wie sie es sich erträumt hatte. Ihr Freund erscheint ihr als letzter Anker und sicherer Hort. Er ist der einzige, den sie neben sich in ihrem Leben sehen kann. Es bleibt die Frage, was sie dazu bewegt hat, ihren Kampfgeist aufzugeben.
Sicher rückt das Knistern zwischen George und einem seiner Studenten (Nicholas Hoult) für viele in den Vordergrund, dabei sollte man aber die traurige Geschichte dieser einsamen, in der Zeit verlorenen Frau nicht übersehen.
„A Single Man“: ab 16. April in unseren Kinos.
(vs)
Foto: CENTRAL FILM Verleih GmbH
die-frau.at
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