Mit drei Jahren wurden Maya und ihr damals vierjähriger Bruder zur Großmutter nach Stamps, Arkansas geschickt. Es war das Jahr 1931. Die Eltern hatten sich soeben scheiden lassen, die Kinder wurden abgeschoben.
Als die Kinder nach vier Jahren der Trennung wieder zu ihrer Mutter zurückkehrten, sollte sich herausstellen, dass sie bei der Großmutter besser aufgehoben gewesen wären. Im Alter von acht Jahren wurde Maya vom Lebensgefährten ihrer Mutter missbraucht. Sie redete darüber, was dazu führte, dass Familienangehörige den Mann stellten und zu Tode prügelten. Als das Kind das erfuhr, wurde sie stumm (Zitat: „The power of my words led to someone’s death.“, deutsch: „Die Kraft meiner Worte führte zu jemandes Tod.“). Dies sollte sich erst nach sechs Jahren wieder ändern.
Nach vier Jahren bei der Mutter kehrte sie wieder zu ihrer Großmutter zurück. Eine gute Freundin, Mrs. Flowers, brachte ihr die Stimme wieder zurück. Im Alter von 13 Jahren begann Maya wieder zu sprechen.
Zu dieser Zeit war sie bereits literarisch hochinteressiert und verschlang Bücher und Gedichte geradezu.
In einer Zeit, als es als utopisch galt, das seine schwarze Frau jemals Straßenbahnchauffeurin in San Francisco werden könnte, setzte sich die junge Maya genau diesen
Berufswunsch in ihren klugen Kopf. Sie schaffte es auch ebendiesen durchzusetzen wurde die erste afroamerikanische Straßenbahnschaffnerin San Franciscos.
Beruflich war ihr Weg eher verschlungen, bis sie schließlich zu der Frau wurde, die sie war. Sie arbeitete als Kellnerin in Nachtclubs, war Köchin und kurzfristig sogar Prostituierte. Aus der Ehe mit einem griechischen Seemann bliebt ihr lediglich der Name, Angelou.
Im Jahr 1961 ging sie mit einem südafrikanischen Freiheitskämpfer nach Ghana, um dort als Lektorin, freie Schriftstellerin und Lehrerin tätig zu sein.
Nach ihrer Rückkehr in die USA war sie für Malcolm X tätig. Später stand sie Martin Luther Kind in der Bürgerrechtsbewegung zur Seite.
Eine Konstante in ihrem Leben war immer das Schreiben. Sechs Bände umfasst ihre weltberühmte Biographie "Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt", in welcher sie über die Irrungen ihres Lebens erzählt, über das Überleben und über die S
chwierigkeiten der Selbstbestimmtheit einer schwarzen Frau in einer rassistisch geprägten Gesellschaft.
Seit 1982 arbeitete sie hauptberuflich als Hochschullehrerin, war daneben noch für das Fernsehen tätig und hatte eine eigene wöchentliche Talkshow.
Anlässlich der Amtseinführung des Präsidenten Bill Clinton trug sie 1993 ihr Gedicht „On the Pulse of Morning“ vor. Als Michael Jackson starb, trug Queen Latifah ihr Gedicht „We had him“ bei der Trauerfeier im Staple Center in Los Angeles 2009 vor.
Am Mittwoch verstarb sie im Alter von 86 Jahren in ihrem Haus im US-Bundesstaat North Carolina. Dies teilte die Wake Forest Universität mit, an welcher Maya Angelou lehrte. Die Universität bezeichnete ihre ehemalige Mitarbeiterin als "nationalen Schatz, deren Leben und Lehre Millionen Menschen auf der ganzen Welt inspiriert haben". Angelous Familie postete auf Facebook über Angelou als "Kämpferin für Gleichheit, Toleranz und Frieden".
Ihr Ableben löste in den Social Networks eine Welle der Traubekundungen aus. Stars und solche, die gerne welche sein würden, sendeten
Kondulenz Bekundungen.
Präsident Barack Obama ehrte Maya Angelou als "brillante Schriftstellerin, kämpferische Freundin und beeindruckende Frau". Er verriet sogar, dass seine Mutter, ihre Tochter und somit seine Halbschwester Maya nach der Bürgerrechtlerin benannt habe.
Sängerin Rihanna, von Instagram verbannt, meldete sich via Twitter: Das erste Buch, das ich als Teenager gelesen habe "Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt" Es fühlte sich so an, als würden wir sie kennen. Der Weltstar hat sogar sein Account Bild geändert und zeigt dies jetzt eine lachende Maya Angelou.
Cara Delevigne sendet Trauerbekundungen, genauso wie Kelly Rowland: „Gott, danke, dass du deinen Engel mit uns geteilt hast! Ihr außerordentliches Talent machten so vielen Mut. Du wirst für immer in unseren Herzen bleiben.“ Und der Komiker Chris Rock kommentierte ganz im Gegensatz zu seinem Naturell: "Keine Witze heute. Maya Angelou ist tot."
Foto 1 rechts im Text: Barack Obama/ Twitter
Foto 2 rechts im Text: Cara Delevingne/ Instagram
Foto 3 rechts im Text: Rihanna/ Twitter
Foto 4 rechts im Text: Kelly Rowland/ Instagram