Auf einmal waren sie da: die Vuvuzelas, die überall Lärm erzeugen, vor allem da, wo Fußballfans sind. Wo kommen sie her? Und wann verschwinden sie wieder?
Die Vuvuzela ist das Markenzeichen des südafrikanischen Fußballs. Es handelt sich dabei um ein Blasinstrument, das ursprünglich aus Blech war. Heute dominieren Vuvuzelas aus Plastik, und man kann auf ihnen nur wenige Töne spielen. Diese wenigen rauben aber Zuschauern und auch den Fußballern selbst den letzten Nerv, denn sie klingen in der Masse wie ein Bienenschwarm. Da wünscht man sich doch glatt die gröhlend singenden Fußballfans zurück.
Die Vuvuzela zählt als ein Stück afrikanische Kultur, doch stimmt das wirklich? Diese Aussage wird von Südafrika-Experten eher belächelt. Die Vuvuzela ist noch jung und wurde erst vor ca. neun Jahren erfunden. Das traditionelle Instrument, das dahinter stehen soll, ist kulturell nicht verankert. Es gibt zwar Signalinstrumente, wie ausgehöhlte Antilopenhörner, allerdings sind diese nicht aus Plastil und haben keine schallverstärkende Trichteröffnung. Dass man aus den Instrumenten Kapital schlagen kann, ist auch außerhalb Südafrikas bekannt, weshalb es viele internationale Vuvuzela-Produzenten gibt.
Vermutlich wird die Ära der Vuvuzela nach der WM 2010 ein Ende nehmen. Bis es soweit ist, muss man sich wohl mit Ohrenstöpsel aushelfen, um den lauten Instrumenten zumindest teilweise zu entgehen.
(dw)
Foto: Magnus Manske