Für Bewerbungsgespräche legen wir uns besonders ins Zeug, wenn es um das äußere Erscheinungsbild geht. Einer neuen Studie zufolge bringt das aber alles nichts, wenn frau sich für einen typischen Männerjob bewirbt. Professorin Stefanie Johnson von der University of Colorado sagt: „In Berufen, die von der Gesellschaft als männlich angesehen werden, ist gutes Aussehen für Frauen eher nachteilig. Bei Männern ist dies nicht der Fall, denn attraktive Männer sind immer im Vorteil gegenüber unnattraktiven, egal um welchen Job es sich handelt. Das zeigt auf, dass es noch immer ungleiche Standards bezüglicher der Geschlechter gibt.“
Gutes Aussehen nicht immer von Vorteil
Für die Untersuchung haben die Studienteilnehmer eine Liste von Berufen und 110 Fotos von Frauen und Männern vorgelegt bekommen, die sie ihrer Ansicht nach als geeignet für bestimmte Beruf sortieren mussten. Bei Berufen wie "Automechaniker", "Bauingenieur" oder "LKW-Fahrer" wurden attraktive Frauen außen vor gelassen. Zuvor wurde festgestellt, dass für diese Tätigkeiten das Äußere überhaupt keine Rolle spielt, trotzdem wurde keine einzige attraktive Frau als geeignet für einen dieser Berufe angesehen.
Wann Attraktivität zählt
Attraktivität hilft Frauen hingegen, wenn sie sich um einen Job als Sekretärin, Kellnerin, Verkäuferin oder ähnliches bewerben. Wenn es sich allerdings um einen Beruf handelt, für den das Aussehen nebensächlich ist, dann haben attraktive Frauen die schlechteren Karten. „Man kann sagen, dass unter bestimmten Voraussetzungen das Aussehen eine legitime Grundlage für die Anstellung ist. Bei Berufen, für die der Kontakt mit Klienten oder Kunden notwendig ist, ist es nachvollziehbar, dass ein attraktives Äußeres von Vorteil ist“, so Johnson.
Allgemein mehr Vorteile für attraktive Menschen
Eine Untersuchung, die im Journal of Social Psychology veröffentlicht wurde, besagt, dass attraktive Menschen allgemein mehr Vorteile haben, als unattraktive. Sie bekommen bessere Gehälter, werden schneller befördert, bei Wahlen bevorzugt und sogar von Richtern milder behandelt. Ein Auszug aus der Studie besagt ebenfalls: „Für Frauen war Attraktivität besonders dann von Vorteil, wenn sie sich für Jobs beworben haben, bei denen der Kontakt mit Menschen wichtig war und die als „weiblich“ gelten. In männlich dominierten Berufen hingegen wird Attraktivität eher zum Nachteil.“
Beim nächsten Bewerbungsgespräch sollten Sie sich also gut überlegen, ob sich das Styling wirklich auszahlt.
(mf)