Ich habe auch eine Meinung dazu. Darf ich bitte meine Meinung sagen? Ich bin aber eben einer anderen Meinung. Ich meine es ernst…
„Wir schätzen die Menschen, die frisch und offen ihre Meinung sagen – vorausgesetzt, sie meinen dasselbe wie wir.“
-Mark Twain.
Zahlreiche Ausdrücke und Sprichwörter, in denen das Wort „Meinung“ vorkommt, deuten darauf hin, dass Menschen sich viel zu viel mit ihrer eigenen Meinung beschäftigen. Täglich beharren wir darauf, dass wir vom Gegenüber gehört werden und wollen zu jeder Aussage und zu jeder Aufforderung unseren Senf dazu geben. Wird uns jedoch vor die Nase gehalten, dass unsere Gedanken in eine komplett falsche Richtung gehen, weil diese mit unserem Tun nicht bestätigt werden, verlieren wir auf einmal den Boden unter den Füßen. Lassen wir uns also durch solche Aussagen klein machen und uns und uns von unserem Vorhaben abbringen, war unsere Meinung oder unser Ziel tatsächlich nichtig? Zweifeln wir selbst daran, das Richtige für unser Leben und uns selbst, unsere Kinder zu machen?
Wir alle haben ein Ziel im Leben, meistern die Wege dorthin und nutzen Mittel dafür, diese Wege begehen zu können. Der Weg ist schwer, das Ziel hat jedoch jeder vor Augen und ist festen Überzeugung, es um jeden Preis erreichen zu werden. Man startet durch, Geschwindigkeit steigt, Mann/Frau sieht Erfolg, Status, hart verdientes Geld vor seinen/ihren Augen. Man gibt noch mehr und noch mehr Gas. Ganz unerwartet ertönt vom Zuschauerpodest lautes Gebrüll: „Du, Loser! Was machst du, du Trottel?!“. Auf einmal ist man unsicher. Der Kopf dreht sich um, die Augen suchen ganz verzweifelt nach der Person, die diese „entscheidenden“ Worte ausgerufen hat. Hat man eigentlich zu mir gerufen? Und warum? Ich bin doch einfach gelaufen - zu meinem Ziel. Und eigentlich wäre ich jetzt am liebsten auf einem Strand in Malibu bei einem Cocktail... Dann schießt er. Der Ball saust am Tor vorbei. Er sollte ihn gefälligst dem anderen Spieler übergeben, der von seinem Winkel aus das entscheidende Tor der Mannschaft gebracht hätte. So hat man ihm geraten und so war es auch geplant. Innerhalb der Mannschaft. Doch er wollte der „Beste“, der „Gesegnete“, der „Held“ sein. Ganz nach seinem Geschmack. Was jucken ihn schon die anderen. Er hat doch das Ziel vor seinen Augen.
Stur gegen die Wand wie ein geschlachtetes Huhn
So läuft ein Mensch oft blind durch sein Leben wie ein geschlachtetes Huhn, dass zwar ohne Kopf, aber stur geradeaus läuft. Links und rechts saust der Wind, vor ihm ist das Ziel, ansonsten ist man blind.
Oft sind wir fest davon überzeugt, dass wir alles alleine schaffen können und keine Unterstützung brauchen. Wir nehmen uns keine Zeit einen Partner einzuschulen, sodass er kompetent genug ist, um uns eine Brücke zu unserem Ziel zu bauen. So wie der Fußballspieler laufen wir geradeaus bis wir schlussendlich mit dem Kopf in der harten Wand stecken bleiben.
Alpha-Männchen und/oder Alpha-Weibchen
„Chef ist nicht der, der etwas tut, sondern der das Verlangen weckt, etwas zu tun.“ (Edgar Pisani, französischer Politiker)
Social Skills oder der deutsche Äquivalent "Soziale Kompetenz" bedeutet so viel, wie eine Fähigkeit Kompetenzen in einer Gruppe so aufzuteilen, dass jeder einzelner Teil und die gesamte Gruppe davon profitieren. Sie verlangt also nach einer Alpha-Person.
Mit einem Ziel vor unseren Augen stehen wir sicherer und selbstbewusster im Leben. Umso mehr, wenn wir die Wege, um dieses zu erreichen, kennen. Ohne ein Ziel sind wir verzweifelt und finden unseren Platz im Leben nicht.
Es ist wichtig Ziele zu haben. Noch wichtiger ist es jedoch, dieses für das einzig Wahre zu halten. Wir entscheiden, ob wir unser Leben leben wollen. Und dazu sollten wir stehen. Macht uns eine fremde Aussage über unser Leben oder unseren Lebensstil unsicher, so sind wir selbst nicht der Meinung, dass unser Weg der richtige ist.
Mit Gefühl für Sachen, ohne kindliches Gefühl des „verletzt-Seins“
Ein Mensch ist keine Maschine, ebenso keine Denkmaschine, kann also seine Gefühle nicht abschalten. Jedoch sind es oft die „falschen“ Gefühle, die zurück in unsere Kindheit führen, die uns beherrschen und uns am Erreichen unserer Ziele hindern, da wir mit ihnen nicht klar kommen.
Im Gegensatz zu den „verletzt-und-beleidigt-sein“ Gefühlen, die uns keineswegs weiterbringen, ist ein Gefühl für Dinge, Sehen, Hören und Reagieren ausschlaggebend an einem Erfolg.
Was ist die Konklusion von dem Potpourri oberhalb? Nicht wie ein geschlachtetes Huhn gegen eine Wand zu rennen und es zu lernen mit eigenen Gefühlen klar zu kommen, gemeinsam mithilfe von Anerkennung der Fähigkeiten jeder Einzelnen ans Ziel kommen.
vs