Die Bildungskarenz nimmt an Beliebtheit zu.
„Arbeitnehmer/innen, die die Krise zur Weiterbildung nutzen, sind die Gewinner/innen von morgen“, so Johannes Kopf, Vorstand des AMS Österreich. Arbeitgeber nutzen diese Möglichkeit, um ihren Personalstand gleich zu halten und die Arbeitnehmer im gleichen Schritt weiterzubilden. Im Jahr 2008 haben 1.551 Personen in Bildungskarenz gelebt. Im Vorjahr steigerte sich die Anzahl auf 4.894 Personen. Im November 2009 waren sogar 6.855 Österreicherinnen und Österreicher dabei.
Was ist die Bildungskarenz und wie kommt man dazu?
Wer sich in seinem Bereich weiterbilden möchte, hat die Möglichkeit, sich in einem bestehenden Arbeitsverhältnis zur Weiterbildung freistellen zu lassen. Die Voraussetzung ist, dass man mindestens sechs Monate dauerhaft bei dieser Firma beschäftigt gewesen sein muss. Die Dauer der Karenz beträgt mindestens zwei Monate und maximal zwölf Monate. Man kann die Zeit auch aufteilen, damit man zwischendurch immer wieder arbeiten gehen kann.
Als Bildungskarenz gelten nur Aus- und Weiterbildungen, die etwas mit dem Berufsfeld zu tun haben. Freizeit- und Hobbykurse sind nicht möglich, aber dafür darf man ins Ausland geben, wenn es dort bessere Möglichkeiten gibt. Die Weiterbildung muss mindestens 20 Wochenstunden umfassen, ein Studium oder die Berufsreifeprüfung gelten auch. Wer Kinder hat, dem könnten 20 Wochenstunden schon zu viel sein, daher reicht für Eltern mit Betreuungspflichten für Kinder unter 7 Jahren ein Nachweis über 16 Wochenstunden.
Beliebt sind vor allem Sommerakademien. "Man lernt intensiver, wenn die Kurse geblockt sind. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer lassen sich intensiver auf das Thema ein, weil der Kopf dafür im Sommer freier ist", erläutert Birgit Vonihr, Programm-Managerin des ÖCI.
Seine Zeit sollte man immer nutzen, um sich weiterzubilden, denn Wissen ist das Kapital der heutigen Zeit.
(dw)
Foto: Österreichisches Controller Institut