Susanne (Name von der Redaktion geändert) wird von ihrer Bank angerufen, dass ihr Konto gesperrt wurde. Nicht, dass sie ihre Bankomatkarte verloren oder ihr Konto überzogen hätte. Nein! Sie hatte "außergewöhnliche" Geldbewegungen auf ihrem Konto, die einem Bankangestellten aufgefallen waren: Euro 150,-- wurden einmalig in die USA überwiesen und immer wieder wurden Euro 2.000,-- einbezahlt und wieder abgehoben, um es bei Zugfahrten nicht eingesteckt haben zu müssen.
Susanne ist stillende Mutter ohne Führerschein. Sie fährt oft von Wien nach Graz in Begleitung ihres Sohnes, den sie noch stillt und mit dem sie auch immer wieder das Abteil verlassen muss, um ihn zu wickeln oder, um einfach ein wenig auf dem Gang auf und ab zu spazieren. Für die Strecke Graz-Wien nimmt sie die Möglichkeit in Anspruch, mit dem Vater ihres Kindes im Auto mitzufahren. Susanne fährt die Strecke mehrmals wöchentlich, oft auch an einem Tag hin und wieder zurück und ist es für ein Kind einfach entspannter, Zug zu fahren, als angeschnallt im Kindersitz ruhig sitzen zu müssen. Für Susanne wiederum ist es angenehm, zumindest eine Strecke im Auto zurück zu legen, da man mit dem Auto um einiges schneller am Ziel ist. Susanne geht gerne auf Flohmärkte und braucht dafür Bargeld. Auf Flohmärkten kann man nur bar bezahlen und meist gibt es keinen Bankomaten in der Nähe. Oft findet sie nichts Brauchbares und verlässt den Flohmarkt, ohne einen Cent ausgegeben zu haben. Jedenfalls hat Susanne für den Flohmarkt mehr Bargeld eingesteckt. Diese ca. Euro 2.000,-- bekommt sie in Wien auf ihr Konto eingelegt, weil es beim Zugfahren zu gefährlich ist, so viel Bargeld mitzuhaben. Noch dazu, wenn man vom eigenen Kind abgelenkt wird und nicht ausreichend auf das Geld aufpassen kann. Bei der Rückfahrt im Auto hat sie das Bargeld bei sich, denn im Auto ist es sicher. Jedenfalls hat sie so manchmal mehr Geld (dabei handelt es sich lediglich um die gleichen Euro 2.000,--, die auf das Konto gezahlt bzw. vor Ort behoben werden) bei sich, um ihre Einkäufe (falls sie etwas findet, was oft gar nicht passiert) tätigen zu können. Sie fällt aus allen Wolken, als aus heiterem Himmel ihr Konto gesperrt wird. Außergewöhnliche Geldbewegungen - so etwas kann jedem passieren!
Besagte Kontosperre wurde durch eine misslungene Überweisung veranlasst, an der die Bank schuld ist. Darüber wird nicht geredet. Die österreichische Absenderbank hat übersehen - oder hat sie sich dafür nicht zuständig gefühlt?! – dass das in die USA überwiesene Geld (insgesamt Euro 150,--) anstatt zum Empfänger zu gelangen, auf ein Zwischenkonto gelagert wurde.
Susanne wurde von der österreichischen Bank angerufen und der Kundenbetreuer riet ihr, die Euro 150,-- von der amerikanischen Bank ohne weitere Angaben über Empfängerkonto und Verwendungszweck zurückzufordern. Erst bei einem Folgegespräch sagte ihr derselbe Kundenbetreuer, dass er bereits drei Tage zuvor versucht hatte, die amerikanische Bank dazu zu bewegen, das Geld wieder rück zu überweisen.
Wie kommt ein Kundenbetreuer dazu, hinter dem Rücken der Kundin und ohne deren Einverständnis Kontobewegungen zu veranlassen? Ist man überhaupt noch Herr über seine Finanzen, oder wird man bei Unterfertigung eines Kontovertrages gleichsam entmündigt? Das Einzige worüber es keine Diskussion gibt, sind die Euro 15,-- an Überweisungsspesen, die die Bank gerne entgegengenommen hat, selbst wenn die Überweisung gar nicht funktioniert hat. Diese Euro 15,-- konnten ganz schnell richtig verbucht werden und ist deren Rückerstattung natürlich kein Thema.
Nach Stasimanier ist die Bank der Feind in unserem Bett. Man darf niemandem trauen! Die Bezeichnung "Kundenbetreuer" ist überholt und sollten diese Bankangestellten wohl eher "Bankbetreuer" genannt werden.
Was dürfen Banken sonst noch mit unserem Geld und unseren Konten machen? Mehr als man denkt! Sie können alle Bankbewegungen nachvollziehen und bei Unklarheiten wird die Kriminalpolizei informiert, ohne die betreffende Person davon in Kenntnis setzen zu müssen.
Scanning nennt man diese Angelegenheit, bei der Bankkunden ohne ihr Wissen finanziell durchleuchtet werden. Natürlich können nicht alle überprüft werden, aber Stichprobenweise kann jeder drankommen! Es wird „gescannt“! Jeder Privatkunde oder Klein- und Mittelbetrieb kann und wird überprüft und ohne Wissen des Betroffenen werden alle Geldbewegungen kontrolliert und auf Unklarheiten oder Auffälligkeiten überprüft. Scannen bedeutet, es werden willkürlich Konten ausgewählt, um auf außergewöhnliche Geldbewegungen untersucht zu werden. Sprich, legt man ein- bis zweimal die Woche höhere Geldbeträge ein und entnimmt sie wieder, ist man auffällig, und ein "Betreuer" sieht sich das jeweilige Konto näher an. Gründe dafür können sein, dass man Bargeld nicht auf Busfahrten oder Zugfahrten von einer Stadt in die nächste mitnehmen möchte und man daher das Bargeld an einem Ort einlegen lässt, um es am Bestimmungsort wieder zu entnehmen. Weitere Probleme stellen auch Überweisungen ins Ausland dar, die für die Mitarbeiter der Banken nicht nachvollziehbar sind. Warum überweist jemand Geld in die USA? Das kann ja nur mit der Geldwäsche zu tun haben. Bei Ebay, Amazon, etc. kaufen ja nur ein paar Millionen Menschen kreuz und quer über den Erdball ein! Diese Geldbewegungen werden bereits als außergewöhnlich angesehen und muss man bereits damit rechnen, als unbescholtener Bürger durch die eigene Bank beim Bundeskriminalamt gemeldet zu werden.
Die die-frau Redaktion beobachtete einen Bankkunden, Mitte 30, seriöses Äußeres und Auftreten, der Bargeld in der Größenordnung von ca. Euro 3.000,-- auf sein Konto einlegen wollte. Die Schalterangestellte, Anfang 20, fragte ihn, woher er das Geld habe. Der Kunde antwortete, dass das sein Geld sei und er es auf sein Konto legen möchte. Die Bankangestellte fragte erneut, woher er das Geld habe, denn sie müsse das vermerken.
Was für diesen konkreten Kunden ärgerlich und befremdlich ist, bekommt eine brisante Dimension, wenn man an den Fall denkt, dass eine Frau von einem verheirateten Liebhaber Geldgeschenke bekommt, die sie auf ihrem Konto deponiert. Dies gilt natürlich auch für den Fall eines Mannes mit einer verheirateten Geliebten. Eine heimliche Affäre wird so sofort zur Staatsaffäre und man muss befürchten, dass Bank und/oder Polizei nachfragen, ob der verheiratete Mann tatsächlich einer „fremden“ Frau Geld geschenkt hat.
Faktisch hat man kein Privatleben mehr. Alles ist öffentlich, sei es gewollt über Facebook oder weil private Dinge an die Öffentlichkeit gezerrt werden.
Jeder Mensch wird laufend beobachtet, gescannt, Gewohnheiten festgestellt und festgehalten und die „Vernaderung“ ist allgegenwärtig. Was Metternich schon versucht hat, die Stasi perfektioniert hat, wird jetzt mit Hilfe der neuesten Technologien und der freiwilligen und unfreiwilligen Mithilfe jedes Bürgers getoppt.
Was ist es eigentlich für ein Gefühl, wenn ein Kunde von der Bank bis auf die Knochen durchleuchtet wird? Man fühlt sich wie bei einem Verhör. Auf einmal erscheint einem das eigene Verhalten nicht mehr als normal, weil es offensichtlich die Anderen nicht so machen. Man fühlt sich schlecht und nicht mehr ernstgenommen. Was, wenn der Bankbeamte bereits mit seinen Kollegen über diese dumme Kundin witzelt? Ist man bereits das Gespött der ganzen Bank? Oder denkt der Kundenbetreuer tatsächlich, man habe etwas falsch gemacht? Wird man bereits für einen Kriminellen gehalten? Man traut sich kaum noch in der eigenen Bank seinen Namen zu nennen, aus Angst, seltsam und abschätzig angeschaut und behandelt zu werden.
Es wird weiter gebohrt. Da kennt ein Stasi-Bankbeamter keine Grenzen. Es wird heftig nachgefragt, wobei jedes einzelne Detail unter die Lupe genommen und als unlogisch und politisch unkorrekt dargestellt wird. Und was macht dann der "Verhörte", der von dem "braven" Bankmitarbeiter weiter belästigt wird? Er zieht den Schwanz ein und gibt der Stasi-Ausfragung nach. Auch wenn man sich selbst dabei hinterfragt, warum man denn sich privat vor diesem Bankmitarbeiter "ausziehen" soll, verrät man trotzdem jedes einzelne Detail über sich.
Aus Eigenschutz wird man aggressiv und verliert das Vertrauen. Mit welchen Konsequenzen habe ich zu rechnen, wenn ich über meine privaten finanzielle Angelegenheiten mit diesem besagten Bankmitarbeiter nicht rede? Die wichtigste Frage, die einen beschäftigt, ist: Was muss man dort angeben und welche Daten dürfen privat bleiben?
Wie geht es weiter, wenn die Bank sich weigert, das Konto wieder zu entsperren? Bekommt man dann einen Vermerk, sodass man bei keiner Bank mehr ein Konto eröffnen kann? Man braucht aber ein Gehaltskonto. Was sagt ein neuer Arbeitgeber dazu, dass man kein Konto hat?! Wird man dann überhaupt noch eingestellt? Wird es in Zukunft Banken geben, die solche Kunden aufnehmen, die bei den Banken erster Klasse kein Konto mehr haben dürfen? Diese Banken zweiter Klasse mit ihren Kunden zweiter Klasse werden bald bekannt sein und jeder Arbeitgeber wird einen Stellenwerber nicht mehr nur nach seinen Qualifikationen, sondern auch nach seinem Bankinstitut beurteilen und möglicherweise von einer Anstellung Abstand nehmen.
George Orwell’s „1984“ konnte nur 1948 bis in die 1980er Jahre ein Aufreger sein: Die Wirklichkeit hat die Fiktion überholt und zwar mit Methoden, wie sie selbst ein phantasiebegabter Mensch wie George Orwell nicht ersinnen hätte können.
Nur wie kann es bei dieser totalen Überwachung passieren, dass gewisse Politiker, die nicht mehr Schutzpatron aller Steuersünder genannt werden dürfen oder andere Persönlichkeiten aus der Öffentlichkeit, mit Millionen herumjonglieren und niemand bei der Bank bekommt es mit!? Jeder unbescholtene Bürger darf durchleuchtet und mit Fragen gelöchert werden, nur einer, der schon viel hat, kann ruhig noch mehr dazubekommen, ohne, dass jemand hellhörig wird. Ein Schelm ist, der denkt, dass diejenigen, die viel haben, vielleicht ihren Kuchen mit anderen teilen, damit sie unbehelligt ihr Geld parken dürfen, wo sie wollen.
In jeder Werbeschaltung wird darauf hingewiesen, wie schön und einfach es ist, mit Bankomat-, Visa-Karte, PayPal etc. zu zahlen – jeder soll mitbekommen, was man wo und wann eingekauft hat! Man kann hier noch weitergehen und viele Kleinigkeiten aufzählen, wie Vorratsdatenspeicherung bei Mobiltelefonen, das Einstecken der Bankomatkarte in Zigarettenautomaten etc., die jeden zum gläsernen Menschen werden lassen.
Big Brother war ein Dilettant!
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Metternich: „Nach der Ermordung des Schriftstellers August von Kotzebue durch den Studenten Karl Ludwig Sand im März 1819 nutzte der österreichische Außenminister Metternich die Situation, um gegen die Keime einer politischen Opposition und die politische Presse vorzugehen. Durch die Karlsbader Beschlüsse wurden die Burschenschaften verboten, die Universitäten überwacht und eine Zentraluntersuchungskommission in Mainz eingesetzt. Diese sollte! durch Verhöre und Erhebungen ein Bild der deutschen revolutionären Bewegung zeichnen. Der Untersuchungskommission gelang es, zusammen mit den Polizeikräften die national-revolutionäre Bewegung zu lähmen.“ (demokrathiegeschichte.eu)
Stasi: „Das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (kurz MfS oder Stasi, im westdeutschen Sprachgebrauch anfangs meist SSD bzw. Staatssicherheitsdienst) war der Inlands- undAuslandsgeheimdienst der DDR und zugleich Ermittlungsbehörde (Untersuchungsorgan) für „politische Straftaten!" Das MfS war innenpolitisch vor allem ein Unterdrückungs- und Überwachungsinstrument der SED („Schild und Schwert der Partei“) gegenüber der DDR-Bevölkerung, das dem Machterhalt diente. Dabei setzte es als Mittel Überwachung, Einschüchterung,Terror und die so genannte Zersetzung gegen Oppositionelle und Regimekritiker („feindlich-negative Personen“) ein.“ (wikipedia)
George Orwell´s 1984: „1984 ist ein Roman von George Orwell (eigentlich Eric Arthur Blair), geschr! ieben von 1946 bis 1948,[1] und erschienen im Juni 1949, in dem die Dystopie eines totalitärenÜberwachungs- und Präventionsstaates im Jahre 1984 dargestellt wird. Protagonist der Handlung ist Winston Smith, ein einfaches Mitglied der Partei, das sich den widrigen Umständen zum Trotz seinePrivatsphäre sichern will. Dadurch gerät er in Konflikt mit dem System, das ihn einer Gehirnwäscheunterzieht.“ (wikipedia)
Dilettant: „Ein Dilettant (italienisch dilettare aus lateinisch delectare „sich erfreuen“) ist ein Nicht-Fachmann, Amateur oder Laie. Der Dilettant übt eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus privatem Interesse oder zum Vergnügen.
Dabei mag er durchaus vollendete Kenntnisse und Fähigkeiten erlangt haben. Solange er aber die Tätigkeit nicht professionell ausübt, um also seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, oder eine entsprechende, anerkannte Ausbildung absolviert hat, gilt er als Dilettant.
In der heutigen Umgangssprache werden die Begriffe 'Dilettant' und 'dilettantisch' meist negativ wertend verwendet.“ (wikipedia)