Informationstag für Mädchen in ganz Österreich.
Am 22. April 2010 findet der Girls’ Day, in Wien auch Töchtertag genannt, statt. Dieser Aktionstag soll Mädchen helfen, ihre Berufswahl zu vereinfachen. Die Frage, was man später mal werden will, beschäftigt bekanntermaßen alle Jugendlichen. Es soll aber auch aufgeklärt werden: Was für Möglichkeiten haben Mädchen? Alle Möglichkeiten, die sie ergreifen wollen!
Der Girls’ Day ermutigt dazu, auch Berufe auszuprobieren, die nicht „typisch weiblich“ sind. 54% aller weiblichen Lehrlinge werden in nur drei Lehrberufen ausgebildet, währenddessen sind die männlichen Lehrlinge in vielen verschiedenen Sparten zu finden. An der Universität zeigt sich ein ähnliches Bild: Die meisten weiblichen Studenten studieren an einer geisteswissenschaftlichen Fakultät (65,7%). In technischen Studien beträgt der Frauenanteil dagegen nur 28%.
Beim Girls’ Day können Mädchen nun in verschiedene Berufsfelder hinein schnuppern. Viele Firmen erklärten sich dazu bereit, einen Tag der Offenen Tür für alle ihre weiblichen Gäste zu veranstalten. Die Polizei zeigt den Mädchen, wie der Arbeitsalltag einer Polizistin aussieht. Zusätzlich gibt es – je nach Bundesland - Vorführungen der Diensthunde, des EKO Cobra, und der Verkehrsabteilung.
Auch die Donaudampfschifffahrt lädt potentielle Kapitäninnen ein, um sich die harte, aber spannende Arbeit auf dem Twin City Liner anzusehen.
Alle Ministerien beteiligen sich am Girls’ Day und veranstalteten verschiedene Aktionen, so zeigte das Außenministerium, wie eine Arbeit im diplomatischen Dienst aussieht. Oder lieber bei DiTech etwas Neues über Computer lernen? Hier lernen Mädchen, wie sie selbst einen Computer zusammenbauen können.
Die Idee des Girls’ Day stammt aus den USA, wo er unter dem Motto "Take Our Daughters To Work" läuft, und alle Töchter, Nichten, Nachbarinnen, Patenkinder jeweils am letzten Donnerstag im April einen ganzen Tag lang die Arbeit in „frauen-untypischen“ Berufen miterleben können.
Judith Schwentner, Frauensprecherin der Grünen, betont, dass der Girls’ Day aber kein Ersatz ist für eine richtige Berufsorientierung: "In Österreich wird oft erst dann in die nicht-traditionelleAusbildung investiert, wenn Frauen schon arbeitslos geworden sind. Durch einen Ausbau der geschlechtersensiblen Berufsorientierung könnte mit wenig Geld die spätere Arbeitslosigkeit und hohe Umschulungskosten vermieden werden."
Es gibt eine Menge Möglichkeiten für junge Mädchen. Sie brauchen nur den Mut, ihr Potential auch wirklich auszunutzen.
(dw)