Jedes Jahr wie der erste Besuch.
Gute Dinge sollte man sich nicht entgehen lassen. Das Gleiche gilt auch im Fall BabyExpo:
Ich ging zur Messe, obwohl ich bereits letztes Jahr dort Informationen rund ums Thema Kinder gesammelt habe. Das letzte Mal war mein kleiner Sohn noch in meinem Bauch, und ich habe noch nicht so recht gewusst, ob es ein Mädchen oder ein Bub werden wird. Ich habe auf der Messe einiges Wissen für mich gesammelt, diskutiert, einige Kontakte geknüpft, Wissen und Erfahrungen ausgetauscht. Dieses Jahr war mein Sohn sechs Monate alt und wir das perfekte Beispiel, wie gut es einem Kind geht, das getragen wird.
Es waren einige Stände vom Vorjahr wieder ausgestellt, wie “Trag mich“ oder „Chicco“ „Alete“, „Ersting´s Family“ etc. Unter anderem auch viele neue Stände, wie eine Firma, die Beratung bei Erwerb eines neuen Wohnplatzes bietet, unterschiedliche Kindergruppen für Bewegung und Entwicklung, die unterschiedlichsten Produkte für Babys und Kleinkinder. Außerdem bot die Messe zwei Wettbewerbe. Einer davon ein Baby-Wickelwettbewerb, bei dem ausschließlich Männer teilnehmen durften.
Meine ursprüngliche Motivation die Messe zu besuchen, war einige Kontakte mit Firmen, die sich mit den verschiedenen Tragemöglichkeiten beschäftigen, zu knüpfen, um mein Projekt „Trage mich! Ich brauche Körperkontakt“ zu diskutieren.
Das Besondere an der Messe ist, dass, wenn man genau weiß, was man will, man es locker schafft, innerhalb von einer Stunde mit allen Ständen fertig zu werden.
Wie bei meinem letzten Besuch der BabyExpo bin ich wieder mal auf Stände gestoßen, die Informationen gaben, die nicht meiner Meinung entsprechen. Dieses Unverständnis löste, so wie letztes Jahr, heftige Diskussionen aus.
Gleich am Start, bei dem Stand, an dem eine Frau über die Wichtigkeit der altersgerechten Bewegung erzählte. Es ging darum, Kinder nicht etwas machen zu lassen, das nicht der altersgerechten Entwicklung entspricht, also kein Kind an der Hand nehmen, und ihm helfen, seine ersten Schritte zu tun, wenn es nach schulmedizinischer Sicht noch zu früh dafür ist; denn Kinder würden alles mit sich machen lassen, auch wenn es schlecht für ihre Entwicklung ist.
Da ich meinen Sohn Jordan mit hatte, zeigte ich ihr ein lebendiges Gegenbeispiel vor, in der Hoffnung, ihr damit einen Anstoß zum Überlegen zu geben. „Mein Sohn lässt sich gar nichts gefallen. Wenn ihm was nicht passt, schreit er wie eine Sirene, so dass man die Ursache so schnell wie möglich herausfinden will, um diese dann beseitigen zu können. Warum? Weil ihm alle Möglichkeiten frei stehen sollen, damit er sich am Ende entscheiden kann, was er will. Er wird getragen (was er auch will). Wenn er aus dem Tragegurt raus will, wird er auch rausgenommen. Wenn er herumkrabbeln will, wird er auf den Boden gelegt. Wenn er ein Spielzeug haben will, wird ihm das auch gegeben… naja, vielleicht nicht alles, dabei aber entweder eine Alternative angeboten oder durch einen Witz, Kitzeln oder Ansprechen abgelenkt. Das finde ich eine kindergerechte Entwicklung. Auch wenn die Ärzte sagen, es sei so ungesund, wenn ein viermonatiges Baby hingesetzt wird, oder mit einem siebenmonatigen Versuche gemacht werden, alleine zu gehen, lasse ich dies immer zu, wenn es Jordan glücklich macht und er dadurch Fortschritte macht. Er soll alle Freiheit der Welt haben, das ist die beste Vorbereitung dafür, selbständig zu werden. Und wenn ein Kind ständig im Kinderwagen festgeschnallt wird, obwohl es nicht will, ihm immer der Mund mit dem Schnuller zugehalten wird, dann lernt es, dass den Eltern sein Willen unwichtiger als der eigene ist und diese mit ihm alles anstellen dürfen, was ihnen einfällt.
Wenn Sie mehr über Babys und ihre Entwicklung wissen wollen und dabei auch Ihre Kenntnisse mit anderen teilen wollen, ist die BabyExpo genau das Richtige für Sie. Wir sehen uns im Juni 2012!
(vs)
Foto: bjearwicke