Mit Muttermilch zu einem kräftigen Lebensstart.
Jeder hat das Bild von Maria mit dem Kind auf dem Schoss vor Augen, wie sie den kleinen Jesus mit der Brust stillt. Stellen Sie sich kurz dieselbe Darstellung vor, nur ersetzen Sie die Brust durch eine Flasche. Mussten Sie lachen? Oder war es Ihnen sogar ganz unmöglich, diese zwei Dinge miteinander zu kombinieren? Dabei ist dies heutzutage die viel häufigere Realität.
Muttermilch enthält die wichtigsten Stoffe, die für Gesundheit, Entwicklung und Stärkung des Immunsystems essentiell sind. Dabei entspricht die Menge und Zusammensetzung dieser Nährstoffe genau dem Bedarf des Babys. Im Gegensatz zur Milchmischung entstehen durch die Muttermilch weder Verstopfung noch Unverträglichkeiten. Das fertige Milchpulver enthält nicht alle nötigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien, die für eine gesunde und richtige Entwicklung des Babys wichtig sind, dafür aber Stoffe, die dem empfindlichen Kindermagen unbekannt und schwer verdaulich sind, und daher eine häufige Ursache für Kinderkoliken sind.
Durch das Stillen wird auch die Mutter-Kind-Bindung gestärkt. Das Baby ist ganz nah am Körper der Mutter, kann ihren Herzschlag hören, ihren Atem spüren und ihre Stimme ist auch deutlicher wahrzunehmen. Somit ähnelt diese Situation jener, die das Kind im Bauch der Mutter erlebt hat. Sie ist ihm vertraut. Blick- und Körperkontakt stärken das Vertrauen des Kleinen, geben ihm ein starkes Gefühl der Geborgenheit.
So wie der Schnuller ist auch die Flasche eine Vortäuschung der Brust und eigentlich ein Betrug des Kindes. Außerdem fällt es dem Kind viel leichter, von der Flasche zu saugen, als von der Brust, weswegen viele Babys nach dem Kennenlernen der Flasche das Trinken von der Brust verweigern.
Wenn das Baby Hunger hat, ist eine schnelle Reaktion wichtig, ansonsten bekommt es das Gefühl, seine Bedürfnisse und Signale werden nicht anerkannt bzw. falsch interpretiert. Das Pulver mit dem Wasser zusammenmixen, Temperatur anpassen, abkühlen, wieder aufwärmen... Von einer raschen Reaktion kann man hier kaum noch sprechen. Außerdem gehört die Flasche jedes Mal nach dem Trinken sorgfältig ausgewaschen. Die Muttermilch ist, im Gegensatz dazu, immer zum Stillen da, sogar in der Nacht, und hat ganz automatisch die richtige Temperatur.
Eine moderne Frau will bald nach der Entbindung wieder in ihr Berufsleben einsteigen. Wie kann man das mit dem Stillen unter einem Hut bringen? Die Tendenz zu betrieblichen Kinderstätten wächst mit jedem Tag und somit auch die Möglichkeit, das Kind sogar in der Arbeit bei sich zu haben. Dies erleichtert das Stillen also auch für berufstätige Mütter. Andererseits, wenn diese Möglichkeit beim aktuellen Arbeitsplatz nicht besteht, gibt es eine gesetzliche Grundlage dafür, dass das Kind zum Stillen seiner Mutter gebracht und nach Bedarf wieder abgeholt werden kann. Leider wissen viele Mütter nichts von diesem Gesetz oder trauen sich nicht, ihr Recht durchzusetzen.
(vs)