Bescheidenheit und mangelndes Selbstbewusstsein stehen Frauen auf der Karriereleiter oft im Weg.
Einer Studie des Beratungsunternehmens Universum Communications zufolge liegen die Erwartungen für das Einstiegsgehalt bei Frauen viel niedriger als bei Männern. 5000 österreichische Studentinnen und Studenten aus den Bereichen Wirtschaft, Technik und Naturwissenschaften wurden zu ihren Vorstellungen über das Einstiegshegalt befragt. Frauen gaben ein bis zu 12.000 Euro niedrigeres Jahreseinstiegsgehalt an als Männer.
Männer sind also von vornherein selbstbewusster und schneiden beim Gehalt besser ab. Einer der Gründe für die Bescheidenheit von Frauen liegt darin, dass sie weniger karriereorientiert sind als Männer und für sie auch andere Werte zählen.
Sie denken daran, wie sie Job und Familie unter einen Hut bringen können, und arbeiten, wenn es sein muss, sogar für weniger Geld, um diesen Spagat zu schaffen. Männer hingegen können sich voll und ganz auf ihre Karriere konzentrieren. Überstunden und ein Bier nach Feierabend mit dem Chef sind kein Problem. Beides hinterlässt einen guten Eindruck und hilft bei den nächsten Gehaltsverhandlungen wieder aufzusteigen.
Dass Frauen oft die besseren „Manager“ sind, wird nicht einmal wahrgenommen. Denn die Kindererziehung neben Job und Haushalt ist eigentlich eine Herausforderung, der sich die wenigsten Männer stellen (wollen). In Geld kann man das Mutterdasein freilich nicht aufwiegen, denn der schönste Lohn ist ein glückliches Kind. Dennoch ist es für viele Mütter frustrierend, wenn sie wissen, wie viel sie eigentlich leisten, ohne dass es geschätzt wird: Sei es vom Partner, vom Chef oder von der Gesellschaft, in der Werte wie Familie und Kinder erst nach Karriere und Geld kommen.
Da wundert es kaum, dass bereits Studentinnen den Wert ihrer Arbeit geringer einschätzen, obwohl sie eigentlich mit den Männern auf Augenhöhe sind.
(mf)