17.08.2010 |
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Pleite nach dem Urlaub
Nach dem Urlaub bleibt oft ein großes Loch im Budget. Machen Sie nicht den Fehler, zu denken, das finanzielle Problem löst sich von selbst – außer Sie haben einen geheimen Sponsor oder eine große Erbschaft in Aussicht.
Einige Wochen Sonne, Strand und Meer bringen nach der Heimkehr das böse Erwachen: In der Geldbörse nichts als gähnende Leere, das Limit auf den Kreditkarten ist ausgeschöpft, auf dem Konto hat sich ein dickes Minus eingeschlichen. Waren die Taschen vor dem Urlaub noch prall gefüllt, so ist wenige Tage danach nichts mehr übrig und wir fragen uns, wohin es eigentlich verschwunden ist. Wofür haben wir so viel Geld ausgegeben?
Wenn die Zeit gekommen ist, um wieder in die Realität zurückzukehren, die alltäglichen Verpflichtungen aufzunehmen und das Monatsgehalt auf sich warten lässt - das jedoch nicht einmal das Minus auf dem Konto abdeckt - so wird es Zeit, dass Sie sich um die Sache kümmern und die Kontrolle über Ihre Finanzen wiedererlangen.
Leichter gesagt als getan, doch um zu vermeiden, in die Schuldenfalle zu geraten, sollten Sie nicht darauf warten, dass sich das Problem von selbst löst – es kann nur größer werden!
Wir haben einige Tipps, wie Sie aus Ihrer persönlichen Finanzkrise wieder herauskommen.
Wie viel haben Sie ausgegeben?
Zunächst ist es wichtig, aus einem Schuldenberg nicht einen noch größeren Schuldenberg zu machen, indem man das Minus auf dem Konto weiter wachsen lässt und die Kreditkarten, die ohnehin schon ausgeschöpft sind, noch mehr belastet. Dadurch zahlen Sie Unmengen an Zinsen an die Bank und geraten in Gefahr, nicht mehr aus dem Minus herauszukommen.
Es ist wichtig, dass Sie niemals mehr Geld ausgeben, als Sie einnehmen. Im Idealfall sollten Sie weniger ausgeben, als Sie verdienen, denn nur so können Sie alte Schulden begleichen.
Doch kommen wir auf Ihre Urlaubsausgaben zurück: Sie haben die Reise bezahlt, die Unterkunft, das Essen, Getränke, Shopping, Eintrittskarten, Ausflüge und alle möglichen zusätzlichen Ausgaben. Zunächst müssen Sie eine detaillierte Auflistung Ihrer Ausgaben machen. Wenn Sie die Summe dann vor Augen haben, nützt es nichts, zu verzweifeln oder zu jammern, denn das Geld ist bereits weg. Bestimmt ist ein Teil davon einkalkuliert gewesen, doch ein anderer Teil war vielleicht zu viel des Guten.
Der nächste Schritt ist festzustellen, um wie viel Sie Ihr Budget überschritten haben.
Führen Sie Buch
Nachdem Sie auch diese Summe errechnet haben, führen Sie auch alle weiteren Ausgaben auf, die im laufenden Monat auf Sie zukommen werden: Miete, Essen, Kreditrate, Benzin usw. Vergleichen Sie Ihre regelmäßigen monatlichen Einkünfte mit den Urlaubsausgaben und den laufenden Lebenshaltungskosten. Machen Sie eine Liste mit den Ein- und Ausgaben für die nächsten sechs Monate. Die Ausgaben vom Urlaub verteilen Sie auf diese sechs Monate, um Sie abzubezahlen.
Sollten Sie nach dieser Berechnung feststellen, dass Ihre Ausgaben höher sind als Ihre Einnahmen, werden Sie irgendwo den Hahn zudrehen müssen. Zum Beispiel können Sie beim Benzin sparen, bei der Kleidung, beim Ausgehen oder der Telefonrechnung. Vielleicht werden Sie während dieser Zeit das Gefühl haben, einfach nur überleben zu müssen, doch wollen Sie aus den Schulden rauskommen, so müssen Sie standhaft bleiben. Denken Sie daran, dass Sie sich selbst in diese Situation gebracht haben, indem Sie in der vergangenen Zeit über Ihre Verhältnisse gelebt haben – irgendwann muss man die Rechnung dafür bezahlen. Denken Sie auch an die astronomischen Zinsen, die Sie an die Bank zahlen, solange Sie noch im Minus sind – dieses Geld könnten Sie gut für etwas anderes gebrauchen.
Sparen – aber wie?
Auch um zu sparen, ist es wichtig, ein Haushaltstagebuch zu führen. Machen Sie täglich Notizen über Ihre Ausgaben und heben Sie jede noch so kleine Rechnung auf. So können Sie am Ende des Monats feststellen, wie viel Geld Sie ausgegeben haben.
Das wird Ihnen helfen zu erkennen, welche Ausgaben wirklich notwendig waren und welche Sie sich hätten sparen können. Führen Sie die Liste fort und Sie werden nach einigen Monaten feststellen, dass Ihre Ausgaben sich reduziert haben, ohne dass es Ihnen an etwas gefehlt hätte.
Sie werden auch ohne die vermeintlich notwendigen Kleinigkeiten, für die Sie Ihr Geld ausgeben, glücklich sein, ohne sich eingeschränkt zu fühlen. Viele werden sich jetzt denken: Wozu gehe ich überhaupt arbeiten, wenn ich mir ohnehin nichts gönnen darf? Ja, es ist wahr: Geld ist dazu da, um ausgegeben zu werden, doch nur solange es das eigene ist. Wenn Sie bereits im Minus sind, dann ist es nicht mehr Ihr Geld, sondern das Geld der Bank, an die Sie auch noch hohe Zinsen zahlen. Leben Sie nicht über Ihren Verhältnissen, wenden Sie sich Dingen zu, die wirklich wichtig sind, für die Sie aber kein Geld ausgeben müssen: Familie, Freunde, körperlicher Fitness, Meditation, Lesen, und last but not least: Liebe machen!
(mf)