Lass sie doch, wenn sie so glücklich sind - und alle sind glücklich gelassen sowie depressiv.
Egal wie oft man von Menschen enttäuscht wird, man muss immer wieder erneut Menschen vertrauen, ohne dabei dumm oder naiv zu sein, sonst hört das Leben auf, lebenswert zu sein.
Narantsetseg, eine 21-jährige sehr gescheite und attraktive AuPair-Frau aus der Mongolei, hat von ihrer ehemaligen AuPair-Familie in Deutschland die Gegenleistung mit laufenden Geldzahlungen als ausgeglichen empfunden.
Das Wort „AuPair“ heißt „auf Gegenleistung“ - vor schon fast 200 Jahren wurden Töchter besserer Familien in die Schweiz gesandt um für familiäre Mitarbeit Kenntnisse in Französisch und Haushaltsführung zu erwerben.
Dazu kamen später noch die USA und Großbritannien dazu. Geld zu verdienen, ein Visum zu bekommen, gegen Haushilfe zu sein, war nicht vorgesehen und ist bis heute gesetzlich ausgeschlossen, aber gelebte Perversion einer guten Sache.
Die auf die deutsche Gastfamilie folgende philippinische AuPair-Familie in Österreich hat nichts bezahlt, da diese den Kindergarten nicht abbestellen konnte, und Kindergarten und AuPair gemeinsam in Anspruch zu nehmen, fehlte das Geld - da hat es den Ausgleich mit Wohnen und Essen gegeben; das hat auf einmal auch ohne Geld gereicht, zumindest für kurze Zeit.
Über die AuPair-Familie ihrer kolumbianischen AuPair-Freundin Carmen – Narantsetseg nennt sie Schatzi, sagt sie - Vater arbeitet, was weiß sie nicht, Mutter studiert, was weiß sie nicht, es gibt eine Putzfrau; während Mutter studiert, schaut Jenny auf das 2-jährige Kind, sonst hat sie frei, die Familie interessiert sie nicht, nur das Geld.
Arslan, der Turkmene als AuPair, nach einem AuPair-Jahr in Deutschland – sagt, er will nicht wie ein Tier behandelt werden - wir behandeln unsere Hunde gut - er will wie ein Auto mit einer guten Garage etc. behandelt werden.
Einem Mann als AuPair ist nicht zuzumuten, um 8:30 pünktlich zu sein und ohne dazu aufgefordert zu sein, der jungen Mutter mit Kind den Wäschesack abzunehmen. Man müsse doch verstehen, dass er um 8:39 gerade erst aufgestanden sei.
Das bei AuPair auch laut Gesetz die Gegenleistung nicht Geld ist, trifft offensichtlich nur für Aupairs aus besserem Haus aus dem Westen zu, alle anderen sind wie Haushaltsmaschinen für die eine Leihgebühr - ist Taschengeld und Quartier - bezahlt wird, mit einer Haushaltsmaschine redet man auch nicht.
Mein Bedenken war: Wie gesund sind derartige Vorbilder für die Kinder? Ich hatte immer, sei es als AuPair, aber auch zumeist zu Kunden, eine emotionale Beziehung, und das Geld war immer nur Bonus.
Wenn ich in die Loosbar gehe, trinke ich meistens, sowie heute, einen kleinen schwarzen -Kaffee - auf den werde ich regelmäßig von Besitzerin oder Barkeepern eingeladen, die freuen sich über die Hunde und mich - Geld bekommen sie so gut wie keines, außer ich trinke einen alkoholfreien Cocktail, als langweiliger keinen-Alkohol-Trinker.
Drei Studentinnen aus Georgien, die vor ein paar Monaten, Silberschmuck anschauend in einem Antiquitätengeschäft von mir angesprochen wurden, erzählten nicht nur, dass sie als AuPair nach Österreich gekommen waren, sondern auch wörtlich - wenn die Eltern so dumm sind zu glauben, dass wir ihre Kinder lieben, nur weil wir Geld, Visa sowie Kost und Quartier brauchen und nehmen, dann sind sie selber schuld, wir täten das nie mit unseren Kindern.
Mir wurde jetzt nach Gratiskaffee in der Loosbar um 3 Uhr 20 in der Früh klar, es ist nicht einmal die Frage, ob dies den Kindern schadet, es schadet schon den Eltern - wir müssen hoffen, solange jemand bei uns ist, dass sie oder er keine Nutte/Angestellte (das Wort „angestellt“ klingt schon wie angebunden oder was wurde angestellt) Person ist, die ihren Körper gegen Schmerzensgeld/Lohn vermietet und einfach Neue suchen und wieder aufs neue hoffen, das Emotion und persönliches Fortkommen die Entlohnung und Geld der Bonus ist - und das immer wieder aufs Neue - bis die Hoffnung Wirklichkeit ist.
Bernhard Stieger
Fotos (Eigenwerke):
oberstes Foto links: Laurenz am Skateboard. Daneben: Ricky (Chihuahua), Lola (Labrador), Oscar (Rhodesian Ridgeback).
Darunter: Foxy, Mike, Pete und Rexy auf Ricky
Darunter: Foxy und Mike übereinander in/auf einer Tasche liegend
Darunter: Ricky (Chihuahua) zwischen Lola und Oscar
Weitere Fotos in der Diashow unter dem Titelbild