Geplant oder gewünscht?
„Und war ich ein geplantes Kind?“, „Geplant… Ähmmm, kann man eher nicht sagen. Kinder kann man überhaupt nicht planen. Sie sind doch kein Fest, keine Maturafeier, kein Kinobesuch, den man einfach so nach dem eigenen Belieben in den Kalender mit einem roten Kreuzchen markieren kann. Wünschen kann man sich sie jedoch. Stimmt, wünschen. Und sich der Tatsache gegenüber stellen, dass Geschlechtsverkehr ein biologischer Vorgang ist, der dazu da ist, um Kinder in die Welt zu setzen (mal grob formuliert).
Nicht mal Wikipedia gibt die entsprechend richtige Bezeichnung des „Begriffes“ Geschlechtsverkehr: "Mit dem Begriff Geschlechtsverkehr (Geschlechtsakt, Koitus, Kopulation, Kohabitation, Beischlaf) bezeichnete man ursprünglich die gemischtgeschlechtliche sexuelle Vereinigung, bei der die Frau den erigierten Penis des Mannes in ihrer Scheide aufnimmt (Vaginalverkehr)". Immerhin soweit ich mich an den Biologieunterricht erinnern kann, war in meinem Land Sex mit der Kinderzeugung verbunden, zumindest hat man uns dem bekannt gemacht, indem uns von den Spermien und Eizellen und ihrer Einigung erzählt wurde.
Wenn man sich dieser Tatsache bewusst ist (oder besser gesagt, den natürlichen Gang der Dinge realisiert), nämlich, dass genau Sex dazu da ist, dass Kinder gezeugt werden, so kann es nicht passieren, dass man sich in den Kopf setzt oder eben annimmt, dass Kinder eine Konsequenz davon sind, dass man Sex haben wollte. Und diese wird dann von einigen nicht akzeptiert, worauf dann eine Abtreibung folgt oder diese Konsequenz wird akzeptiert. Gut, wenn das Kind trotz des „Konsequenz-Zustandes“ von der Mutter geliebt und ernst genommen wird und sie sich ihrer Mutterrolle, auch wenn sie unerwartet gekommen ist, voll widmet. Tragisch wird es jedoch, wenn das Kind dann sein ganzes Leben lang für diese Konsequenz zu bezahlen hat und ihm laufend vorgeworfen wird, die Mutter hat für es ihr Leben geopfert, alles aufgegeben und kein gescheites Leben, sondern nur eine bescheidene Existenz gehabt. Ungemütlich und unerfreulich ist für das Kind eine Mutter, die jammernd und opfernd durch das Leben geht und allen außer sich selbst Schlampigkeit und Verantwortungslosigkeit vorwirft.
Man kann ja nie wissen wann ein Leben in die Welt gesetzt wird. Stimmt. Es stimmt auch, dass man Kinder nicht planen kann. Wünschen kann man sie und das sollte man auch. Konsequenz können sie nur der eigenen Blödheit sein.
(vs)
Foto: rocknroli